Überwachen und Strafen (2020)

Gemeinsam mit 12 Leipziger:innen besuchten wir ein halbes Jahr lang alle einschlägigen Internetplattformen. Wir forcierten unseren Handykonsum durch intensive Nutzung sozialer Netzwerke (Facebook, Instagram, Pinterest, Elternforen, Tinder, TikTok), durch Einkaufen und Verkaufen in Online-Portalen (Ebay-Kleinanzeigen, Mamikreisel), im Tracking durch angesagter Health-Apps (Schrittzähler, Ernährungsratgeber, Schlaftracker). Gemeinsam ließen wir uns bewusst überwachen und bewerteten uns gegenseitig in analogen und digitalen Spielen. Von Instagram bis zu Google Fit durchliefen wir über 6 Monate das alltägliche durch Algorithmen gesteuerte Überwachen und Strafen. Haben wir genug Sport gemacht, dass der Versicherungsbeitrag nicht steigt? Haben wir Anfragen auf eBay-Kleinanzeigen schnell genug beantwortet, dass wir auch niemanden verärgern? Wir setzten uns den Verprechungen der Datenwelt aus und wurden Teil von ihr.

Am Ende des Selbstversuchs entwickelten wir einen interaktiven Theaterparcours in der Halle 14 im Rahmen der Ausstellung BIG D@t@! BIG MON€Y!. Der Parcours konnte trotz mehrerer Anläufe aufgrund des Corona-Virus nicht geöffnet werden.

Regie und Dramaturgie: gruppe tag und BecklasJurado
Fotos: Moritz Richter, Katharina Becklas

Premiere: aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt

Das Projekt wurde gefördert von der Stadt Leipzig und dem Fonds Soziokultur.


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